"Die Schule im Dorf lassen"

Veröffentlicht am 19.10.2009 in Kommunalpolitik

„Die Schule im Dorf lassen“ war das Thema der letzten Mitgliederversammlung, zu der die SPD Hallstadt als Referenten Ernst Wilhelm, den Vorsitzenden der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in Oberfranken, eingeladen hatte.

Eingangs kritisierte die Ortsvereinsvorsitzende, Yasmin Birk, das bayerische Schulsystem: „Wir brauchen endlich eine Bildungspolitik, die das Kind in den Mittelpunkt rückt.
Die Selektion der Kinder nach der vierten Klasse ist eine bildungs- und gesellschaftspolitische Ungerechtigkeit. In vielen Hauptschülern stecken nicht ausgeschöpfte Potenziale, die durch die Frustration, ‚auf der Hauptschule bleiben zu müssen’, zu wenig zur Geltung kommen. So lange die Hauptschule, ihr Image als ‚Restschule“ nicht abgelegt hat, wird sich daran nichts ändern“, so Birk. Die Einführung der Mittelschule hält sie für Etikettenschwindel, denn es war ja schon jetzt in den M-Zügen möglich, den mittleren Bildungsabschluss zu erlagen.

Wilhelm erläuterte zunächst die Voraussetzungen für die Umbenennung von Hauptschulen zu einer Mittelschule. Ein Vorteil sei das damit verbundene Angebot von Ganztagsklassen. Die Nachteile überwögen allerdings. Die frühe Aufteilung der Kinder auf die verschiedenen Schularten werde sogar noch verschärft, wenn der M-Zug der Mittelschule schon mit der 5. Jahrgangsstufe starte. Außerdem sei zu befürchten, dass die Schüler, die für ihren Praxisschwerpunkt an einen anderen Ort im Schulverbund fahren müssten, sich nicht mit dieser Schule identifizierten. Zu erwarten seien auch steigende Beförderungskosten für die Gemeinden. „Den Kommunen bleibt aber gar nichts anderes übrig als auf den Mittelschulzug aufzuspringen, obwohl die Umbenennung der Hauptschule in Mittelschule ein durchschaubarer Trick der CSU ist, mit dem das zerstückeltes Schulsystem aufrecht erhalten werden soll“, fasste Wilhelm seine Ausführungen zusammen. „Diese Partei müsste sich in UUU (Unchristlich Unsoziale Union) umbenennen. Unchristlich, weil die Kinder unnötig unter dem Auslesedruck leiden müssen, und unsozial, weil eine gute Ausbildung stärker als anderswo von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängt“, erklärte der GEW-Vorsitzende.

Nach einer kurzen Darstellung der ausgesprochen erfolgreichen skandinavischen Gemeinschaftsschule gab Heinz Jung, der stellvertretende Vorsitzende der GEW Oberfranken, zu bedenken, dass sich für die Ganztagsangebote auch Bildungsträger bewerben würden, die ihr Personal sehr schlecht bezahlen.

Bürgermeister Markus Zirkel berichtete über erste Gespräche mit den Bürgermeistern aus Oberhaid und Bischberg in Richtung eines Schulverbunds dieser drei Hauptschulen. Er zeigte sich zuversichtlich, dass dieser Schulverbund mit Erfolg gebildet werden könnte, weiß aber auch, dass noch viele Gespräche auch mit den Schulleitern nötig sind. „Auf uns alle kommt da eine große organisatorische Herausforderung zu“, stellte Zirkel fest.

Nach angeregter Diskussion, welche Folgen die Entwicklung der Hauptschule zur Mittelschule für Hallstadt haben wird, stellten die anwesenden Mitglieder fest, dass sie ein Schulsystem aufgezwungen bekommen, das sie überhaupt nicht befürworten. „Uns bleibt keine andere Wahl, als uns zu beteiligen um den Anschluss nicht zu verpassen und unsere Schule zu erhalten“, brachte es Stadtrat Harald Werner auf den Punkt.
yb

 

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